Der Weiler Bannacker

Ursprünglich befand sich nördlich des heutigen Weilers Bannacker eine kleine Burg oder ein befestigter Hof. Herren waren die Herren von Bohnacker, die dank der erhöhten Lage das Lechtal mit seinen Reiserouten genau im Auge behalten konnten. Schliesslich vermachten die damaligen Herren jedoch das gesamte Anwesen dem Heilig-Geist-Spital in Augsburg.

 

In Bannacker befand sich ein Wirtschaftshof des Stifts, im 18. Jahrhundert wurde zudem eine Kapelle gebaut und dem heiligen Leonhard geweiht.

 

Mit der Säkularisation fiel der Hof mit seiner Land- und Forstwirtschaft an das Königreich Bayern, das diesen wiederum an den frischgebackenen Freiherrn von Süßkind - einen höchst erfolgreichen Augsburger Bankier - verkaufte. Süßkind baute das Herrehaus und ließ es aufwendig mit Fresken verzieren. Bannacker wurde sein Landhaus.

 

Die Erben des Barons verkauften das Gut an den benachbarten Fürst Fugger-Babenhausen. Da das Herrenhaus nicht mehr dem Zeitgeschmack entsprach und zudem jedweder modernen Annehmlichkeiten entbehrte wurde es kurzerhand zum Gesindehaus umfunktioniert und ein neues Anwesen gebaut - die "Alte Villa". Das Gut sollte vor allem der Pferdezucht dienen. Schließlich veräußerte Fürst Fugger das Anwesen jedoch an einen Freund, den Berliner Bankier Weininger. Dessen Frau setzte die Tradition der Pferdehaltung fort und organisierte regelmäßig Fuchsjagden zu Pferd und Poloturniere, zu dem der damalige Jetset aus allen Teilen der Welt anreiste.

 

In den schweren Zeiten der Weltwirtschaftskrise fanden viele der Arbeitslosen der benachbarten Gemeinde Bergheim in Bannacker eine Beschäftigung. Mit der Zeit des Nationalsozialismus sah sich jedoch die jüdische Familie Weininger gezwungen, Deutschland zu verlassen und wanderte in die USA aus.

 

Nach dem Wegzug der Familie Weiniger wechselte das Herrenhaus mehrmals den Besitzer.